Boden

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Der Boden auf dem unsere Pflanzen wachsen ist mehr als Lehm, Sand und kompostierte Pflanzen. Er ist ein eigenes, weitgehend unbekanntes Biotop und essenziell für uns Gärtner.


Erkennen von Bodenproblemen

Hier ein Video, das den Aufbau des Bodens und das erkennen von Problemen erklärt. 


Über Bodenpilze

Die Wurzeln der Pflanzen leben in einer engen Symbiose mit Pilzen und Bakterien. Die Pflanzen bestimmen selbst mit welchen Pilzen sie zusammenarbeiten in dem sie einem Pilz erlauben in ihre Wurzeln hinein zu wachsen. Pilz und Pflanze tauschen von nun an Nährstoffe aus. Manche Pflanzen geben bis zu 80% des produzierten Zuckers an die Pilze ab und erhalten im Gegenzug Phosphor, Stickstoff und viele andere Nährstoffe.

Dabei verbindet sich ein Pilz nicht nur mit einer einzigen Pflanze sondern mit dutzenden Pflanzen unterschiedlicher Art. Somit fungiert der Pilz als Bazar. Er tauscht Nährstoffe zwischen den Pflanzen aber übermittelt auch Nachrichten durch sein Netzwerk von Pflanze zu Pflanze um z. B. vor Fressfeinden oder Krankheiten zu warnen, damit die Nachbarschaft Gegenmaßnahmen ergreifen kann. 

Das Pilzgeflecht ist viel dünner als das Wurzelwerk der Pflanze und bricht so den Schluff auf um an die Nährstoffe zu kommen. Gleichzeitig ist das Netz der Pilz viel größer als das Wurzelwerk und vergrößert auch so den Zugriff auf Nährstoffe. 

Hier ein ganz interessantes Video dazu.

Hier noch ein eher praktisches Video, leider in englisch. 

Im Zusammenspiel mit den Boden Bakterien vervielfacht sich das Potenzial.

 


Humus aufbauen und den Boden nachhaltig verbessern

  1. Die Pilze sind zu 100% von den Pflanzen abhängig. Entfernt man die Pflanze, verhungert der Pilze nach kurzer Zeit.
  2. Daher sollten abgeerntete Beet so schnell wie möglich neu besäat werden, wenn auch nur mit Gründüngung oder Zwischenfrüchten
  3. Auch im Winter sind lebendige Pflanzen auf dem Beet wichtig um den Pilz am Leben zu halten. 
  4. Die Pilze mögen es eher feucht, daher hilft eine Mulch Schicht zwischen den Pflanzen
  5. Umgraben zerstört die Strukturen der Kilometer langen Pilzgeflächte und der Start einer neuen Saat ist viel langwieriger. 
  6. Mischkulturen fördern die Verteilung der Nährstoffe, da jede Pflanzengruppe unterschiedliche Bedürfnisse und Wurzelnetze besitzt. Tiefwurzler holen so Nährstoffe für die Flachwurzler nach oben und umgekehrt gehen die flüchtigen Nährstoffe der Krume an die Tiefwurzler. 
  7. Düngung ausschließlich mit Kompost, Gesteinsmehl und ggf. tierischen Produkten gibt den Pflanzen alles was sie brauchen um gesund zu wachsen. 

 


Boden Biotop erhalten 

  1. Verzicht auf chemische Mittel wie
    • Fungizide, gegen Pilzerkrankungen wie Mehltau (töten die Pilze sofort)
    • Herbizide die alle Pflanzen abtöten, wie z. B. Glyphosat lassen den Pilz verhungern
    • Mineraldünger / Kunstdünger kann von der Pflanze direkt ohne Pilze aufgenommen werden. Damit verweigert die Pflanze die Symbiose mit dem Pilz und hat daher auch einen Zuckerüberschuss, der nicht an die Pilze geht. Dadurch verhungern die Pilze und langfristiger Einsatz lässt auch alle folgenden Pilze aus den im Boden liegenden Sporen verhungern.
  2. Behutsames und bedachtes Umgraben ohne den Boden zu wenden. Umgraben zerstört die Kilometer langen Pilzgeflechte. Auflockern mit der Grabegabel ist meist schon ausreichend um Unkräuter zu entfernen. 
  3. Mulchen mit organischem Material 
  4. Die Pilze benötigen Sauerstoff, daher den Boden nicht verdichten und Regenwürmer fördern 

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