Nette Toilette

Verfasst von Guido Meetz (Admin). Veröffentlicht in Der Verein

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Ein wiederkehrendes Thema im Garten, gerade mit Kindern, ist die Toilette. Im Prinzip gibt es diese Optionen:

Unsere Lösung ist die Kompost-Toilette und das sieht bei uns so aus.

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Die Ytong Steine stehen nur lose aufeinander, da ist kein Kleber oder Mörtel dazwischen. Lässt sich in 2 Minuten komplett ab- und aufbauen um ordentlich sauber zu machen. Die unteren Steine sind etwas breiter als die oberen. Das ist stabil und da wackelt auch nichts wenn man drauf sitzt (ich bin 190 mit reichlich mehr Gewicht als nötig). Rechts in der Tonne ist Rindenmulch.


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Ganz unten kommt 3cm kompostierbares Katzenstreu rein. Das ist kein Muss, aber bei drei Kindern geht da auch viel. Obendrauf noch Rindenmulch. Katzenstreu und Rindenmulch sollen das flüssig und das feste trennen. So riecht es auf dem Klo nur nach Rindenmulch und nicht nach ...


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Die schwarze Kunststoffplatte war in der Reste-Kiste beim Baumarkt-Zuschnitt. Da drauf ein ganz einfacher Klo-Deckel, angezeichnet und mit der Stichsäge ausgesägt.

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Normales Klopapier wandert mit in den Kompost, andere Abfälle in den Hygiene-Eimer und im Hausmüll. Zum "Abziehen" einfach 2 Hände voll Rindenmulch oben drauf, bis man die Beweis ausreichend verdeckt hat.

Finger waschen nicht vergessen ;-)

Der Eimerinhalt wandert auf einen eigen, geschlossenen Komposter. Der wird zwar auch mit Grünschnitt bestückt, aber das vor allem um die Rotte ausgeglichener zu halten. Ist der Kompost voll, bleibt er für min. 2 Jahre liegen. Danach kommt er noch mal ein Jahr auf den normalen Kompost und dann auf das Blumenbeet. So habe ich zwei explizite Komposter, die jeweils zwei Jahre sammeln und dann zwei Jahre kompostieren.

Wenn man mal kurz darüber nachdenkt ist das eigentlich die natürlichste Variante die Stoffwechselprodukte nicht nur zu entsorgen, sondern sogar zu einem wertvollen Rohstoff zu machen. Da bekommt der Spruch "Kompost ist des Gärtners Gold" gleich eine neue Komponente.

Angefangen hatten wir die ersten 2 Garten-Jahre mit einer klassischen Chemietoilette. Die habe ich mit der Schubkarre zum Vereinsheim gebracht und da gibt es einen Abwasseranschluss, ein spezielles Becken und Wasser zum reinigen. Die Chemie sollte dafür sorgen, dass das ganze nicht riecht. Aber die Chemie hat auf ganzer Linie versagt. Der Geruch ist wirklich ekeleregend und die Ausscheidungen von vier Personen zu sehen macht es nicht besser. Dann das ausspritzen mit dem Schlauch, wo immer wieder mal sauberes Wasser spritzt. Aber das Kopfkino sagt, das Wasser ist nicht sauber. Außerdem ist der Auffangbehälter verwinkelt und man kann durch die kleine Öffnung nicht alle Winkel erreichen. So meint man endlich fertig zu sein, da löst sich noch ein brocken Klopapier aus einer Ecke und man spült noch zwei mal nach. Also haben wir versuchsweise dieses Klo gebaut und nutzen das nun seit 3 Jahren zu mittlerweile 5 Personen.

Fazit Chemie- gegen Kompostklo:
- Kein Gestank mehr im Klo - und das auch wenn der Innhalt einige Tage drin nicht geleert wurde
- Reinigen ist viel einfacher, Eimer leeren, ausspülen, fertig
- Weniger Rennerei mit der Schubkarre voll Schei... zum Vereinsheim
- Die Nachbargärten vom Vereinsheim können ihren Kuchen auf der Terasse wieder genießen
- Ich habe eine Extra Ladung Kompost
- Keine Chemie, die die Kläranlagen belastet
- ganz erheblich geringere Betriebskosten
- 100% umweltfreundlich und nachhaltig (mehr als jede Toilette zuhause)

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